Viele Wege führen zu Beton

VELDHOVEN - 1 Dezember 2022 - Blog #6

In diesem sechsten Blog spricht Gerard über die Entwicklung von Beton.

Auf einer ruhigen Autobahn werde ich von einem formschönen Elektroauto überholt. Ich beobachte, wie es auf dem Weg zu seinem Ziel langsam in der Ferne in einer von Windrädern gesäumten Landschaft verschwindet. Der blau blinkende Block auf meinem digitalen Bildschirm zeigt an, dass ich eine Tankstelle suchen muss, sonst schaffe ich es nicht an mein Ziel. Nicht um eine Batterie aufzuladen, sondern um den altbewährten fossilen Brennstoff einzufüllen, der noch verfügbar ist.

Ein seltsamer Anfang für einen Blog über Beton – vielleicht …

Mit allen verfügbaren Baumaterialien wird die Welt von heute gebaut. Beton ist ein Baustoff, der einen Großteil davon ausmacht. Der bereits alte 1-2-3-Beton funktioniert immer noch und alle modernen Anpassungen sind Variationen davon, vom selbstverdichtenden hochfesten Beton bis hin zu exklusiven Mörteln, die im Volksmund auch als Beton anerkannt werden.

PS: 1-2-3 Beton = 1 Teil Zement + 2 Teile Sand + 3 Teile Kies, mit einem halben Teil Wasser vermischen und fertig ist ein feiner, vibrationsverarbeitbarer Betonmörtel.

Es ist typisch, dass man Beton zunächst als eine einfache, robuste graue Masse sieht, sich dann aber in immer innovativeren Entwicklungen zu einer Art buntem, aus Kunststoff gießbarem Hightech-Material entwickelt.

Im Byldis-Labor bewirte ich gerne Kunden/Architekten und zeige ihnen, was man mit Beton alles machen kann. Es ist immer ein begeistertes Sammeln von Wünschen und damit der Frage, ob „so etwas“ auch machbar ist. „So etwas“ wird dann meist durch eine bunte Fotoserie gezeigt.

Manchmal ist es einfach besser, „so etwas“ mit einem anderen Baumaterial zu machen. Es ist ganz einfach -> wenn Sie etwas wollen, das genauso aussieht wie eine dünne Plastikfolie, dann verwenden Sie eine dünne Plastikfolie. Natürlich kann ich aus Beton etwas machen, das so aussieht, aber dann muss es eine Eigenschaft haben, die in Beton möglich ist und nicht zum Beispiel in Kunststoff.

Bei unserem Ziegelfertigteilwerk kommen hierfür echte Ziegel zum Einsatz. Es kann natürlich auch anders gemacht werden, aber oft geht es um das „Gefühl“, das eine Struktur vermitteln soll, wenn sie fertig ist. So gibt es zum Beispiel viele Strukturmatten, die als Formuntergrund dienen und nach dem Entfernen des darauf gegossenen und ausgehärteten Betons für ein ansprechendes Fassadenbild sorgen können. Auf diese Weise können Sie ein Relief zeigen, das einzigartig ist und bei anderen Materialien nicht so aussieht.

Fassadenverkleidungen gibt es in den verschiedensten Materialien, aber mit Beton können Sie ihm Formen verleihen, die in Farbe und Struktur einzigartig sind. Projekte wie Leyweg Den Haag oder Leiden Bioscience Park mit einer gebogenen Formbasis, in die Beton mit einer Betonzusammensetzung gegossen wird, in die Sie Zuschlagstoffe geben, die nach einer Behandlung wie Strahlen oder Polieren Ihrer Fassade einen anderen Effekt verleihen, während ein anderer Teil oder Ein anderes Projekt mit der gleichen Mischung sorgt dafür, dass es glatt bleibt. Ich weiß – mir fehlen regelmäßig die Worte, um die Möglichkeiten von Beton zu beschreiben.

Betonfertigteile entstehen aus vielen zusammenlaufenden Aspekten, denn mit nur einem Betonmörtel in der Hand kommt man nicht dorthin. Ein Mechanismus von der Konstruktion und Produktion über den Transport bis zur Montage folgt einem Weg, der ständige Wachsamkeit erfordert. Jahrelang eingeschlagene Straßen können manchmal nicht mehr befolgt werden. Neue Straßen sind gefragt. Mit neuen Wegen meine ich – neue Innovationen/Entwicklungen, die erforderlich sind, um in einer Welt weiterarbeiten zu können, die auch in Zukunft als langfristig gesund gelten kann. Nicht nur in der konkreten Zusammensetzung, sondern im weitesten Sinne des Wortes. Da viele Wege nach Rom führen, werden Straßen gesperrt und neue Wege hinzugefügt, weil die neue Realität es erfordert.

In Halle 4 entsteht ein beeindruckendes Fertigteil-Mauerwerksprojekt. Ein Projekt mit ungewöhnlichen Ziegeln in einem besonders filigranen Ziegelmuster. In der Mitte der Halle befindet sich ein großer Bildschirm mit einem Küchentisch für 2 Personen. Über eine relativ einfache Steuerung ist es möglich, jeden Stein jedes herzustellenden Elements herauszuholen. Alles in 3D-Farbe, damit genau bestimmt werden kann, wo welcher Stein hingehört. Alle Teile der vor Ort erstellten Elementmarkierung können besichtigt werden. Es gibt eine offizielle Formzeichnung mit der Form und diese wird herangezogen, aber man sieht, dass die alte Methode, ein Fertigteil auf einem anderen Weg herzustellen, besser funktionieren kann. Diesmal ist es also der Bildschirm, der Sie wie ein intelligentes Navigationssystem weiterbringt.

Um bei der Metapher der neuen Wege zu bleiben: Werfen Sie einen Blick auf die CSR-Seite auf unserer Website und erfahren Sie, was Byldis unternimmt, um sozial verantwortlich zu sein, damit es nicht einfach von den Standorten Veldhoven und Tilburg nach Rom gelangt.

Zurück für einen Moment zu den einleitenden Worten dieses Blogs.

Mein Tank ist wieder voll und mein heutiges Ziel kann erreicht werden. Mit der Verabschiedung des Elektroautos weiß ich auch, dass die Zeit kommen wird, in der ich meine Ziele über neue Straßen zurücklegen muss. Wie man es von gepflasterten Betonkonstruktionen erwartet, wird das Elektroauto ein zweites und vielleicht drittes Leben bekommen, aber dann wird es eine Zeit geben, in der es bestenfalls strukturiert zerlegt wird. Vorerst wissen sie bereits: Ein paar Teile werden bleiben und dort werden die Fragen liegen, die die nächste Generation beantworten muss.

Es gibt nicht immer sofort Antworten auf alles, aber mit dem heutigen Wissen versuchen wir uns vorzustellen, was passieren könnte. Sie reagieren auf die Bedürfnisse von heute mit Gedanken an morgen. Das heute abgeschlossene Betonelementprojekt wird mindestens 50 Jahre lang grundsolide sein. Eines Tages wird für dieses Gebäude die Zeit für etwas anderes kommen. Ein strukturierter Rückbau ist möglich und vom aufgebrachten Beton behalten wir vorerst nichts vor, was nicht wieder in den Prozess eingebracht werden kann.

Ein neuer Weg in jenen Zeiten wird zu einem Beton führen, in dem „der alte Brennstoff“ Zement als Bindemittel durch die neuesten Entwicklungen ersetzt wurde, so wie ein alter Brennstoff in meinem heutigen Auto in ein neues energetisches Mittel umgewandelt wurde oder Transport. Gut zu wissen, dass sich diese Entwicklungen bereits jetzt abzeichnen.

Fotoserie oben: Ein Sandwichelement des Projekts Bioscience Park Leiden mit einer Betonvorder- und -rückwand wird über einen speziellen Heberahmen/Anker in der Rückwand horizontal abgezogen. Nachdem das Element ausgefahren ist, bleibt es in den Kränen hängen und wird durch die Einwirkung der Hubkatzen „in die Luft“ gekippt. Nachdem es senkrecht in den Transportankern hängt, geht das Element zurück ins Innere und wird in die Stiftablage gestellt, damit es im Inneren sauber erledigt werden kann.

Aber warte... da ist noch mehr!

In „Concrete Chunks“ spricht Gerard Brood über seine Arbeit als Senior Quality Officer und Betontechnologe bei Byldis. Neben seiner Leidenschaft für seine Arbeit beschreibt er auch gerne seine Beobachtungen. Möchten Sie alle Blogs lesen? Gehe zu: Blog zum Thema Beton